Unsere Ziele
Unsere Vision ist eine inklusive und vielfältige, bunte Gesellschaft, in der alle Menschen die gleichen Rechte haben und selbstverständlich an allen Bereichen des Lebens teilhaben, teilgeben und teilnehmen können. Egal, ob im Beruf, im Privatleben, in der Freizeit oder im Kulturbereich: Alle sind herzlich willkommen und sollen einfach und selbstverständlich dabei sein dürfen und überall mitmachen können!

Inklusion ist ein Gesellschaftskonzept, in dem sich jeder Mensch dazugehörig fühlen soll. Eine Gesellschaft, in der Unterschiedlichkeit selbstverständlich ist und normal ist.
Barrierefreiheit ist deshalb zur Selbstbestimmung so wichtig: Jeder Mensch, der nicht behindert ist, kann wählen, wo er arbeitet, wie, wo und mit wem er wohnt. Das ist bei den meisten Menschen mit Behinderung nicht gegeben. Aber jeder, der eine Behinderung hat, hat selbstverständlich das Recht zu arbeiten, wo und was er will und natürlich auch zu wohnen mit wem, wo und in welcher Form er will.
Inklusion bedeutet für mich, dass niemand gleicher ist als andere – egal, ob der eine Mensch zufällig besser laufen, sehen, oder hören kann. Da es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handelt, möglichst viele Barrieren im Alltag aus dem Weg zu räumen, ist das THW natürlich dabei! Dies findet sich auch in unseren Leitsätzen wieder: Wir bekennen uns zur Demokratie und dulden keine Diskriminierung. Wir setzen uns für die Vielfalt unserer Gesellschaft auch im THW ein!
Inklusion ist für mich das gemeinsame Suchen, Ringen und Finden von gelebten Antwortmöglichkeiten auf die Frage, wie wir als gesamte Menschheitsfamilie miteinander leben möchten – inklusiv, nachhaltig, gerecht, respektvoll, achtsam.

Legorampen sensibilisieren für das Thema Inklusion.
Inklusion als gesamtgesellschaftliches Thema wird vielerorts immer noch als nicht relevant angesehen. Wir sind davon überzeugt: Inklusiv leben kann man lernen und will gelernt werden. Wir glauben, dass Menschen in all ihrer Verschiedenheit ein gutes Miteinander entwickeln und leben können und ihren Beitrag zur FAIRänderung unserer Gesellschaft leisten können. Dieser Herausforderung stellen wir uns auch in unserem inklusiven Projektteam. Auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft braucht es viele kleine Schritte: Ängste und Vorbehalte müssen besprechbar werden und Barrieren (vor allem in den Köpfen) abgebaut werden. Inklusion bedeutet Vielfalt – und die Wege zu einer inklusiven Gesellschaft sind ebenso vielfältig.
Einer dieser Wege zu mehr Inklusion ist für uns das Legorampen-Projekt: Viele Menschen, die ansonsten nur schwer für das Thema Inklusion zu sensibilisieren sind, fühlen sich angesprochen und machen mit. Insbesondere Kinder, Familien und Jugendliche haben sich bisher begeistern und ansprechen lassen. In den pädagogischen Konzepten der einzelnen Kooperationspartner*innen sowie bei den geplanten inklusiven Bautagen kommen Menschen in all ihrer Vielfalt zusammen. Menschen haben das Gefühl, selbst etwas tun zu können und die Identifikation mit dem Thema Inklusion wird dadurch erhöht. Im gemeinsamen Engagement wird nicht nur über Inklusion, Barrieren und mögliche Vorbehalte gesprochen, sondern ein inklusives Miteinander wird bereits erfahrbar. Teilnehmer*innen wird ein Raum eröffnet, sich selbst aktiv, konkret, auch kritisch und konstruktiv mit dem Thema Inklusion auseinanderzusetzen. Wer ein inklusives Miteinander erlebt, der erfährt: Inklusion ist möglich! Die Legorampen sind für uns dazu das Vehikel, um über das eigentliche Thema Inklusion ins Gespräch zu kommen, es in das Bewusstsein der Gesellschaft zu tragen und es dort präsent zu halten.
Legorampen schaffen Aufmerksamkeit.
Die Idee der Legorampen ist deutschlandweit von vielen lokalen Gruppen, Vereinen und Initiativen aufgegriffen worden und findet Anklang in der Presse und den Medien. Die Idee ist mittlerweile vielen Menschen bekannt und Menschen verbinden damit das Thema Barrierefreiheit und Inklusion. Durch ihre Buntheit fallen die Legorampen im Stadtbild auf und werden zu Blickfängern, sie sorgen für Gesprächsstoff und regen zum Nachdenken über (fehlende) Barrierefreiheit und die Frage, wie wir als Gesellschaft gemeinsam leben möchten, an.
Legorampen sind eine Übergangslösung.
Unser Projekt möchte in erster Linie für das Thema der fehlenden Barrierefreiheit sensibilisieren. Legorampen können und sollen Barrieren nicht dauerhaft beseitigen. Sie sind keine echten baulichen Lösungen für mehr Barrierefreiheit, sie wollen lediglich eine Übergangs- oder Zwischenlösung sein. Dennoch glauben wir, dass sie für den Moment Rollifahrer*innen, Menschen mit Gehbeeinträchtigung, mit Rollatoren oder Kinderwagen helfen können, kleinere Barrieren zu überwinden. Zudem können die bunten Rampen im Trierer Stadtbild als „Stein des Anstoßes“ das Thema präsent halten, Menschen ins Nachdenken bringen und auf die noch fehlende Barrierefreiheit an vielen Orten hinweisen.
Fehlende Barrierefreiheit ist kein Spaß, sondern ein ernstes Thema. Mit dem Bau von Legorampen möchten wir die Problematik der fehlenden Barrierefreiheit weder verharmlosen noch schönreden, infantilisieren oder ins Lächerliche ziehen. Aktuell verfolgen wir die Debatten um den Gesetzentwurf für das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz und wünschen uns, dass unser Projekt auch hier in Trier Menschen für die Wichtigkeit einer uneingeschränkten Barrierefreiheit sensibilisiert und für den Einsatz dazu ermutigt und bewegt.
Inklusion bedeutet Vielfalt – und die Wege zu einer inklusiven Gesellschaft sind ebenso vielfältig.
Wir verstehen das Legorampen-Projekt als einen möglichen Weg zu einer inklusiven Gesellschaft – wohlwissend, dass es daneben viele andere vielfältige Wege und Zugänge gibt. Die Legorampen sind für uns der Aufhänger und das Vehikel, um das Thema Inklusion breit in die Gesellschaft hineinzutragen, zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema anzuregen, zu sensibilisieren und gemeinsam nach Veränderungs- und Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Das Aufstellen von Sammelboxen, das Sammeln und Sortieren von alten Legosteinen, das gemeinsame Bauen von Rampen, Öffentlichkeitsarbeit, Videostatements und pädagogische Konzepte sowie unzählige Gespräche sind für uns eben diese kleinen Schritte zu einer Fairänderung der Gesellschaft. Gemäß dem Motto „viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun können das Gesicht der Welt verändern“ versteht sich unser Projekt als ein Beitrag auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft.

Zeichnungscollage nach Bausteine-System – Werk der Inklusiven Schuklasse BVJ20B, Juni 2021